Die Essenz der tibetischen Philosophie unterscheidet sich nicht allzu sehr von der indischen Philosophie (Bhagavad Gita), jedoch fehlt ihr – entsprechend der tibetischen Mentalität – die liebliche und sanfte Komponente. Sie verzichtet auf jede wie immer geartete Üppigkeit und ist aufgrund der Reduzierung auf das Wesentliche äußerst kraftvoll.
Tibet und die „Stimme der Stille“
In diesem Thema wird das von Helena Petrowna Blavatsky (1831 – 1891) verfasste Werk die „Stimme der Stille“ behandelt. Es wurde einem alten tibetanischen Weisheitswerk entnommen, das Blavatsky in ihrer Zeit in Tibet kennen gelernt hatte und auf abenteuerliche Weise in den Westen brachte.
Die „Stimme der Stille“ gilt heute als eines der bedeutendsten literarischen Werke des Orients überhaupt. Das Buch enthält sehr konkrete Anweisungen und Beschreibungen für den Menschen, der sich auf den Weg macht, seiner inneren Stimme zu folgen. Unter anderem wird der Weg des Bewusstseins auf seinem spirituellen Fortschritt mit einem Weg durch drei Hallen verglichen: Am Anfang steht die Halle der Unwissenheit, gefolgt von der Halle des Lernens und vielen Fallen, um schließlich, nach langen Mühen, in die Halle der Weisheit zu gelangen.